Bodenkontakt

Nachdem Richard mir Calida vorgeritten hatte, sollte ich sie reiten, einen Termin hatten wir dafür nicht vereinbart. Ich kam am darauf folgenden Tag ziemlich spät in den Stall und  Calida war schon für mich vorbereitet worden.

So hatte ich mir das nicht gewünscht. Die Zeit war aber recht knapp. Ich musste mich um Aron kümmern, auch um meinen Hund und um den Lehrgang, darüber hinaus hatten wir natürlich auch noch etliches Andere auf dem Programm stehen, z.B. ein Besuch bei meinem Sohn usw. Also willigte ich ein, Calida direkt zu reiten.

Wie sich herausstellte, war es aber keine gute Idee. Ich durfte aufsteigen und zwei Runden reiten, während Richard neben Calida hermarschierte. Leider ist unsere Kamerafrau just in dem Moment aus der Halle gegangen, um ein Stativ zu holen, als Calida beschloss, ihrem Unbehagen Luft zu machen.

 

 

Ich hatte bereits nach einer halben Runde das Gefühl, auf einem Pulverfass zu sitzen, aber Calida schritt weiter wacker vor sich hin. Als Richard ein paar Schritte vorausging, setzte Calida zum Rodeo an. Ich hatte das gesehen als Calida meine Tochter in den Sand setzte und nun durfte ich es fühlen.

Es war ganz anders als ich es von anderen Pferden kannte. Ich habe auf vielen buckelnden Pferden gesessen, aber das hier war einfach furchtbar. Ich wurde hoch in die Luft befördert und krachte wieder in den Sattel. Dabei war irgendetwas kaputt gegangen, das war mir schon klar und ich war auch sicher, dass Calida nicht eher ruhen würde als bis ich unten war. So beschloss ich, mich ganz schnell dorhin zu begeben. Ich traute mich nicht, ihr die Arme um den Hals zu legen, denn ich fürchtete, wenn ich so runterrutschen würde, würde sie mir auf den Füßen herumtrampeln. Also ließ ich mich fallen und bemühte mich, so weit wie möglich von Calida wegzukommen.

Das gelang. Mein Aufprall war weniger hart als erwartet. Beim Bodenkontakt war nichts weiter kaputt gegangen. Nur das, was ich abbekommen hatte, als ich in den Sattel knallte, war intensiv zu spüren. Ich würde herausfinden müssen, was es ist.

Nachdem ich aufgestanden war, verspürte ich Schmerzen in der Steißbeingegend und das Gehen viel mir nicht so leicht. Ich hatte noch an diesem und dem darauf folgenden Tag meinen Lehrgang zu geben und um mein Pferd musste ich mich ja auch kümmern.

Also setzt ich Antischmerzmusik und mein Tens-Gerät ein. Damit ließen sich die Schmerzen in Grenzen halten, ich konnte den Lehrgang zu Ende führen und meine sonstigen Aufgaben erledigen. Am auf den Sturz folgenden Tag ging es mir am Vormittag während einer Autofahrt sehr schlecht und ich musste brechen. Nachdem ich mich ausgeruht hatte, war dann aber wieder alles in einem akzeptablen Bereich.

Am vierten Tag nach meinem Sturz konnte ich morgens nicht mehr aufstehen. Mein rechtes Bein versagte den Dienst. Jetzt begann ein langer Leidensweg.

Ich verbrachte zwei Tage auf der Couch und krabbelte nur zur Toilette, denn Gehen konnte ich nicht. Am zweiten Abend wurde es meiner Familie zu bunt und ich wurde mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus geschickt. Der Ausflug war nicht sehr erfolgreich.

Ich wurde geröntgt, es war aber lediglich zu sehen, dass das Steißbein angebrochen war. Das Krankenhauspersonal verlangte von mir, dass ich mich in einen Rollstuhl setzen sollte. Ich protestierte, weil ich einfach nicht sitzen konnte. Der Protest wurde ignoriert. Ich müsse sitzen, war die lapidare Antwort, anders ginge es nicht. Also tat ich unter unterträglichen Schmerzen was von mir verlangt wurde.

Mit einem Rezept für Schmerztabletten wurde ich entlassen, nachdem ich mit Novalgintropfen eine Tablette einnehmen sollte, die keinerlei Wirkungen hatte.

In meinem nächsten Beitrag zum Thema Bodenkontakt könnt Ihr nachlesen wie es weiter ging und warum es eine ganze Weile keine neuen Beiträge auf dem Blog gab.

Ich kann allen Reiterinnen und Reitern nur empfehlen, den nächsten Beitrag zu lesen, denn Probleme mit dem Steißbein und mögliche Folgen sind bei Reitunfällen gar nicht so selten.

Weitere Informationen über die Zusammenarbeit mit diesem Pferd findest Du unter:

Der mobile Pferdeflüsterer im Spezialtest Projekt C erste Woche

Der mobile Pferdeflüsterer im Spezialtest Projekt C. 2. Woche

Der mobile Pferdeflüsterer im Spezialtest Projekt C. dritte Woche

Der mobile Pferdeflüsterer im Spezialtest Projekt C. vierte Woche

Zusammenfassung Spezialtest Projekt C.

erste Woche in Düren (Ankunft am 4. März)

Calida macht Fortschritte

Neues von Calida

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Cornelia Lausmann

Hallo, ich bin Conny, gemeinsam mit meinem Pferd Aron habe ich ein spezielles Instrument für Pferde entwickelt. Ich bin begeisterte Pferdeflüsterin, Diplom-Psychologin, Trainerin, Psychotherapeutin (HPG) und Coach. Ich helfe Menschen und Tieren (speziell Pferden) mit besonderen Methoden und Strategien Ihr Leben und ihre Arbeit gesünder und stressarmer zu gestalten sowie ihre Ziele schneller zu erreichen.
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Cornelia Lausmann

Hallo, ich bin Conny, gemeinsam mit meinem Pferd Aron habe ich ein spezielles Instrument für Pferde entwickelt. Ich bin begeisterte Pferdeflüsterin, Diplom-Psychologin, Trainerin, Psychotherapeutin (HPG) und Coach. Ich helfe Menschen und Tieren (speziell Pferden) mit besonderen Methoden und Strategien Ihr Leben und ihre Arbeit gesünder und stressarmer zu gestalten sowie ihre Ziele schneller zu erreichen.

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