Herpes-Entwarnung und jetzt?
Robert Kuypers, Geschäftsführer des Pferdesportverbands Hessen, hielt am 31. Juli 2016 in einem Interview mit der freien Journalistin Carola Schiller, den Zeitpunkt für gekommen, wieder zur Normalität zurück zu kehren. Er sprach den Pferdebesitzern, die ihre Pferde durch Herpes verloren haben, sein tiefes Mitgefühl aus. Die Ereignisse hätten doch viele Reiter und Vereinsvorstände verunsichert, daher die extremen Vorsichtsmaßnahmen und die vielen Absagen von Veranstaltungen.
Wir Pferdebesitzer machen uns Sorgen, wenn wir von Herpesfällen in Ställen in unserer Umgebung hören. Manch einer ist noch immer verunsichert und rätselt, was man tun kann, damit das Pferde gesund bleibt, welche Maßnahmen sinnvoll sind und welche nicht.
Was rät der Tierarzt?
In einem Interview riet Tierärztin Dr. Sonja Berger von der Vetmeduni Wien in propferd.at zu Impfung und zur Stressreduzierung oder Stressvermeidung, weil Stress die Immunabwehr schwächt und daher einen Ausbruch von Herpes begünstigt. Eine generelle Empfehlung zur Impfung sprach sie allerdings nicht aus, denn Impfung sei auch immer eine strategische, individuelle Entscheidung, bei der man Vor- und Nachteile der Impfung im spezifischen Fall abwägen müsse.
Frau Dr. Berger berichtete, dass sich nach einer neuerlichen EHV-1-Infektion sowohl in Deutschland als auch in Österreich viele Pferdebesitzer fragten, was sie tun könnten, damit sie ihr Pferd vor der gefährlichen Herpeserkrankung schützen könnten.
Sie merkte an, dass fast jedes Pferd latent mit Equinen Alpha-Herpesviren (Type 1 und 4) infiziert sein kann. Das bedeutet, dass es Träger dieser Erreger ist, ohne sichtbare klinische Symptome zu entwickeln. Gerät das Tier allerdings in Stresssituationen und/oder sein Immunsystem wird geschwächt, kann eine Ausscheidung der Viren über die Nasensekrete und eine Infektion von Kontaktpferden erfolgen oder es kann auch zu einem Ausbruch einer Herpeserkrankung bei dem betroffenen Tier kommen.
Frau Dr. Berger empfahl auf ein starkes und intaktes Immunsystem zu achten, um so ein Auftreten der Infektion zu verhindern. Fütterungs- oder Haltungsfehler sowie unnatürliche Belastungen und extreme Stresssituationen sollten vermieden werden.
Wichtig zu wissen ist sicher auch, dass wenn Tiere bereits erkrankt sind, eine generelle Quarantänezeit von 28 Tagen empfohlen wird, eine Impfung kommt dann natürlich nicht mehr in Frage.
Viele Pferde (bis zu zu 90 Prozent) sind Träger des Herpesvirus. Da ist die Gefahr, dass es zum Ausbruch der Krankheit kommt, gar nicht mal so gering, wenn die Tiere häufig hohen Dosen von Stress ausgesetzt sind.
Wie geht man mit Stressauslösern um und wie besser nicht?
Am Wochenende haben Aron und ich mal weder unfreiwillig beobachtet, wie ein junges Pferd aufgrund seiner Weigerung an einer auf der Platzumrandung aufgehängten Weste anstandslos vorbeizugehen, unnötig unter Stress gesetzt wurde. Die einfachste Lösung wäre gewesen,
- das Pferd einfach ruhig an die Weste heranzuführen,
- es daran schnuppern zu lassen und
- ihm das Vertrauen zu geben, dass seine Reiterin für es da ist,
- dass sie ihm hilft, wenn es sich vor etwas fürchtet und
- dass es nicht schlimm ist, wenn es einmal vor irgendetwas Angst hat.
Natürlich hätte die Anti-Angst-Musik mit Sicherheit weitergeholfen.
Aber es wurde ein ganz anderes Vorgehen gewählt:
Erst versuchte die junge Reiterin auf Anweisung ihrer Reitlehrerin das Pferd mit Druck an der Weste vorbeizubugsieren. Obwohl der Druck immer weiter erhöht wurde, wurde das Ziel nicht erreicht. Im Gegenteil, das Pferd wurde immer konfuser, stieg, bockte und bewegte sich nicht in die gewünschte Richtung. Also wurde eine andere Strategie gewählt. Die Reitlehrerin holte Longe und Peitsche und nun longierte sie das Pferd. Sie brachte es mit viel Druck dazu an der Weste vorbeizurennen. Zweimal stürzte es fast, fing sich dann aber doch wieder, bevor es ganz zum Liegen kam. Es wurde mindestens 15 Minuten in rasantem Tempo auf beiden Händen longiert. Wie lange es vorher schon geritten wurde, wissen wir nicht. Nach dieser Longensequenz stieg die junge Reiterin wieder auf. Nach einer Weile verließen Aron und ich den Platz und nahmen die Weste mit. Was dann geschah, wissen wir nicht. Jedenfalls als Aron und ich auf der Koppel angekommen waren (von dort aus können wir auf den Platz schauen) – und da waren schon wieder mindestens 10 Minuten vergangen – konnten wir beobachten, dass das Pferd schon wieder longiert wurde, diesmal von seiner jungen Reiterin und sie machte sehr viel Druck.
Einmal ganz davon abgesehen, dass kein Säugetier unter solchen Umständen etwas lernen kann, weil es dabei im Fluchtmodus ist und Unmengen von Adrenalin in seinem Körper unterwegs sind, ist der induzierte Stress enorm. Wenn dann noch weitere stressende Faktoren, wie Stress bei der Fütterung, Stress mit Boxnachbarn usw. dazu kommen, dann leidet das Immunsystem sehr und das Immunsystem ist nun einmal das Schutzschild, welches Krankheitserreger abwehrt und für Gesundheit sorgt.
Empfehlung vom mobilen Pferdeflüsterer
Wir vom mobilen Pferdeflüsterer legen unser Augenmerk natürlich auf wichtige Aspekte wie Stressvermeidung, Stressreduzierung, Entspannung und Verbesserung der Immunabwehr. Schließlich ist Vorbeugen immer besser als Heilen. Außerdem gibt es nach wie vor keine Therapie, die der Herpes-Virusinfektion direkt entgegenwirken würde. Stattdessen besteht das Ziel der Behandlung in der Stärkung des Immunsystems und in der Linderung der Symptome. Da ist es doch sinnvoll, grundsätzlich immer und vorbeugend das Immunsystem zu stärken, Stress zu reduzieren oder Gegenmaßnahmen gegen Stress zu ergreifen.
Dafür eignen sich ganz besonders die Musikstücke des Wellness-Paketes, insbesondere die Musikstücke zur Stärkung der Immunabwehr, die zur Stressreduzierung und natürlich die Entspannungs-Musikstücke. All diese Musikstücke geben dem Pferd die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen, eine Auszeit vom Alltags- und sonstigem Stress zu nehmen und sich auszuruhen. Darüber hinaus geben sie dem Pferdekörper die Möglichkeit, Aufbau- und Reparaturarbeiten auszuführen.
Einen weiteren Beitrag zum Thema Stress findest Du hier, klicke einfach den Link.
Wir alle wissen, dass Stress alt und krank macht. Helfen wir unseren Pferden, dass sie gesund werden und bleiben. Achte darauf, unnötigen Stress zu vermeiden und gönne Deinem Pferd mehrmals wöchentlich entspannende und entstressende Musik. Dein Pferd wird es Dir danken.
Die Musik gegen Stress, die zur Steigerung der Immunabwehr und die Entspannungsmusik sind im Wellness-Paket des mobilen Pferdeflüsterers enthalten, Du kannst es im Shop bestellen.
Wir freuen uns auch auf Deine Kommentare und natürlich auch über Likes auf Facebook. Gerne kannst Du uns zu diesem oder einem anderen Thema auch kontaktieren und Fragen stellen.
Welche Maßnahmen hast Du ergriffen oder willst Du in Zukunft ergreifen, um eine Herpes-Infektion bei Deinem Pferd zu verhindern?
Aron und Conny
Cornelia Lausmann
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