Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, vom Pferd aber schon!

Runterfallen muss nicht seinWie oft fällt man im Reiterleben vom Pferd und lässt sich dies verhindern?

Vor einigen Tagen las ich einen Facebook-Beitrag, der innerhalb einer halben Stunde mehr als 150 Kommentare generierte. Seine Überschrift lautete:

“Wie geht ihr damit um, wenn ihr vom eigenen Pferd gefallen seid? … Heute das erste Mal…bin total deprimiert”

Herunterfallen ist ein Thema, mit dem offensichtlich etliche Reiterinnen und Reiter viele Erfahrungen haben und sie teilen diese auch gerne. Interessant war, dass die meisten ReiterInnen der Auffassung zu sein scheinen, dass das Herunterfallen einfach dazu gehört, man es quasi in Kauf nehmen muss, wenn man reiten möchte.

Diese Auffassung teile ich nicht. Ich muss mir sicher der Gefahr bewusst sein – das muss ich auch, wenn ich auf einen Baum, eine Leiter oder eine Mauer klettere. Natürlich ist ein Pferd ein Flucht-Tier und wenn ich es nicht ausreichend vorbereite, wird es mir zeigen, was es alles anstellen kann.

Meine Hypothese lautet dennoch:

Herunter fallen muss nicht sein und ich rate jedem, lieber darauf zu verzichten.

Auf das Herunterfallen kann ich prima verzichten.

Oben bleiben ist eine Frage von Harmonie, Vertrauen und Balance!

Was meinst Du dazu?

Meine mit dem Herunterfallen gesammelten Erfahrungen:

Im Laufe eines halben Jahrhunderts bin ich 3 Mal mit dem Pferd gestürzt und 7 Mal herunter gefallen und ich habe etliche junge Pferde eingeritten.

Dreimal bin ich von einem meiner eigenen Pferde gefallen. Das erste Mal, weil ich dem 4-jährigen Pferd erlaubte zu bocken und es irgendwann so bockte, dass es mir mit dem Sattel (ich war im leichten Sitz) so einen Schwung nach vorn gab, dass ich den Abgang machte. Nach dieser Erfahrung habe ich ein solches Verhalten nicht mehr akzeptiert. Ein anders mal bin ich hinten heruntergerutscht, weil mein Pferd, das hinten dicke Elefanten-Beine hatte (der Tierarzt hatte Schrittreiten verordnet) gestiegen war, sich selbst nicht stabilisieren konnte und sich auf den Hintern setzte. Da bin ich lieber schnell runtergerutscht, bevor ich irgendwie drunter liege, falls er nun ganz umfallen sollte. Machte er aber nicht, er schaute blöd aus der Wäsche und konnte gar nicht verstehen, wie ihm geschah. Wir waren beide o.k. Das Ganze geschah ohnehin in Zeitlupe. Also bin ich wieder aufgestiegen und weiter ging’s.

Ein anderes Mal bin ich herunter gefallen, weil ich mit dem Pferd über eine Mauer gesprungen bin – auf ein Haus zu, bei dem die Dachdecker gerade das Haus abdeckten und Dachziegel herunter warfen. Mein Pferd war der Auffassung, nicht näher heran zu wollen und bog links ab, während ich weiter geradeaus auf das Haus zuflog. Nichts passiert, Sand abgeklopft, wieder aufgestiegen, weiter gemacht.

Beim Mit-dem-Pferd-Stürzen hatte ich einmal eine Gehirnerschütterung und einmal ein Problem mit der Kniescheibe, wobei letzteres daran lag, dass mein Bein unter dem Pferd lag und es nicht wieder aufstehen wollte, obwohl es das problemlos konnte. Was es nach massiverer Aufforderung durch Umstehende dann doch tat.

Insgesamt vier Pferde habe ich so gut wie ausschließlich im Gelände eingeritten und bin nicht herunter gefallen – trotz Bundeswehrsoldaten im Gebüsch und Betonmischmaschine (riesiges Ungetüm – also LKW auf der Straße).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ziemlich wenig Unangenehmes passiert ist, trotz der vielen Jahrzehnte im Sattel und der vielen Pferde, die ich geritten und eingeritten habe. Weiter unten werde ich erläutern, warum das so ist.

Welche Erfahrungen hast Du mit dem Herunterfallen gemacht und bist Du der Auffassung, dass es unvermeidlich ist – vielleicht sogar eine Erfahrung, die man unbedingt machen muss?

Bevor ich auf die Frage eingehe, warum und wie Du auf das Herunterfallen verzichten solltest, möchte ich darauf hinweisen, dass es sinnvoll ist, auf jeden Fall das Fallen zu lernen.

Auch Fallen will gelernt sein!

Weil wir natürlich niemals hundertprozentig sicher vor dem Fallen sind, ist es wichtig, dass wir auf jeden Fall ein Training absolvieren, das uns im Falle eines Falles hilft, ohne Verletzungen zu fallen. Ich habe in jungen Jahren Judo gemacht. Das Falltraining hat mir immer geholfen, so dass beim Fallen abgesehen von zwei Fällen nichts passiert ist. Außer Prellungen und einem Problem mit dem Steißbein habe ich beim Vom-Pferd-Fallen keine Verletzungen davon getragen.

Herunterfallen ist etwas, was Du ganz bestimmt nicht brauchst!

Wir können alle gut auf das Herunterfallen verzichten. Wenn wir unser Augenmerk stets darauf richten und uns überlegen, was wir wann mit welchem Pferd in welcher Art und Weise tun. Wenn wir uns darüber hinaus nicht – von wem auch immer – beeinflussen lassen, etwas zu tun, bei dem wir kein gutes Gefühl haben, glaube ich, dass das Herunterfallen der Vergangenheit angehört. Ich bin mir sogar fast sicher.

M.E. lässt sich das Herunterfallen unter vier relevanten Voraussetzungen vermeiden:

  • korrekte Einschätzung der Situation,
  • sich nicht einfach auf ein Pferd setzen, weil man z.B. meint, man könne dieses Pferd rasch einmal korrigieren,
  • die richtige Vorbereitung des Pferdes – auf was auch immer und
  • Mentaltraining.

 

Ich denke, dass das die grundlegenden Voraussetzungen sind.

Welche erachtest Du darüber hinaus für wichtig?

 

Wie lässt sich das Herunterfallen vom Pferd in der Praxis vermeiden?

Oben bleiben ist die bessere Wahl!

Vom Pferd fallen? NEIN DANKE!

Meine Erfahrung ist, dass durch die Vorgehensweise, die ich gleich beschreibe und von Beginn an verfolgte, Herunterfallen schon ziemlich vermieden werden kann: Von der ersten Stute, die ich einritt, bin ich niemals herunter gefallen und ich habe mit ihr schon als sie 4 Jahre alt war die erste Jagd geritten.

Grundsätzlich habe ich erst einmal alles vom Boden oder an der Longe erarbeitet und ich habe den Pferden wie den Hunden bestimmte verbale Befehle vermittelt und so lange geübt, bis sie auch ohne Hilfsmittel funktionierten. Erstaunlicher Weise ging das bei den Pferden immer unglaublich schnell, sogar schneller als bei den Hunden. Wichtig dabei sind die allgemeinen Lerngesetze. Es würde aber den Rahmen dieses Beitrags sprengen, sie hier aufzuführen. Ihr findet sie z.B. im Hörbuch „Der Rhythmus mit dem jedes Pferd mit muss!“ im Shop.

Ich habe den Pferden grundsätzlich vermittelt und tue es noch immer, dass „Halt“ stehen bleiben bedeutet und dass ich erwarte, dass sie dies auch tun und zwar immer und ausnahmslos, wenn ich es verlange. Für die Vermittlung ist das Beherrschen der universellen Lerngesetze und das Verstehen der Körpersprache sowohl der eigenen als auch der Pferde-Körpersprache sehr von Vorteil. Außerdem lernen sie etliche andere Befehle und dass sie zu mir kommen, wenn ich sie rufe. Man kann also sagen, sie bekommen erst einmal einen sinnvollen Grundgehorsam vermittelt – eine Ausbildung, wie ich sie auch meinen Hunden angedeihen lasse.

Soweit erst einmal zur richtigen Vorbereitung des Pferdes – natürlich gehört jede Menge mehr dazu. Es seien nur die Stichworte passendes Equipment (passender Sattel, passende Trense, gepflegte Hufe und Zähne), insgesamt gepflegtes Pferd, ein gesunder Rücken und und und. Ganz wichtig ist die stets passende Aktivierung – ein Thema, das im Pferdesport bisher stiefmütterlich behandelt wurde, das sich jedoch mit Hilfe des mobilen Pferdeflüsterers heutzutage angemessen und elegant bewerkstelligen lässt.

Pferde benötigen für jede Aufgabe die passende Aktivierung!

Der mobile Pferdeflüsterer ermöglicht es, dem Pferd jederzeit das zur Aufgabe passende Aktivierungsniveau zu vermitteln. Daher kommt es heutzutage gar nicht mehr vor, dass ich herunterfalle. Ich plane meine Aktivitäten mit dem Pferd so, dass mein Risiko auf ein Minimum reduziert ist. Was natürlich auch das Verletzungsrisiko für das Pferd einschränkt.

Übrigens steht unser Projekt gegen die Rollkur noch in Warteposition, weil wir noch TeilnehmerInnen suchen. Wenn Du also Lust hast, am Projekt teilzunehmen, bei dem Du gratis Erfahrungen mit dem mobilen Pferdeflüsterer sammeln und Deinem Pferd jede Menge Entspannung und Meditation gönnen kannst, schau, was Dich im Projekt erwartet und trage Dich in die Teilnehmerliste ein. Wir freuen uns auf Dich. Um auf die Startseite des Projekts zu gelangen klicke diesen Link.

Zum Thema richtige Einschätzung der Situation ist zu sagen: “Die erfolgreiche Kriegerin bestimmt ihren Kampfplatz selbst.” Du solltest also nicht unbedingt mit Deinem Pferd ins Gelände gehen, wenn Du weißt, dass gejagt wird oder Silvesterknaller nicht unwahrscheinlich sind und Dein Pferd nicht schussfest ist. Auch würde ich mit einem jungen Pferd nicht in die Halle gehen, wenn sie gerammelt voll ist. Mit anderen Worten, Du musst wissen, was Du Dir und Deinem Pferd zumuten kannst.

Naja, sich nicht unbedingt auf ein Pferd zu setzen, das man nicht kennt, ist durchaus eine sinnvolle Maßnahme, wenn Du keine Freude am Herunterfallen hast.

Soweit erst einmal zum Thema, warum Herunterfallen meiner Ansicht nach eine unnötige Sache ist. Auf das Thema Mentaltraining, das ich hier ausgespart habe, gehe ich im kommenden Beitrag ein .

Für den Fall, dass Du Dich nach einem Sturz vor dem wieder Aufsteigen fürchten solltest, können wir Dir mit einem Coaching helfen, dass Du schnell, angstfrei und mit Freude wieder das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde genießen kannst. Nimm also gerne Kontakt mit uns auf.

 

Herzliche Grüße und natürlich auch an dieser Stelle die besten Wünsche für ein erfolgreiches, glückliches und vor allem entspanntes 2019
Eure Conny

 

 

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Cornelia Lausmann

Hallo, ich bin Conny, gemeinsam mit meinem Pferd Aron habe ich ein spezielles Instrument für Pferde entwickelt. Ich bin begeisterte Pferdeflüsterin, Diplom-Psychologin, Trainerin, Psychotherapeutin (HPG) und Coach. Ich helfe Menschen und Tieren (speziell Pferden) mit besonderen Methoden und Strategien Ihr Leben und ihre Arbeit gesünder und stressarmer zu gestalten sowie ihre Ziele schneller zu erreichen.
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Cornelia Lausmann

Hallo, ich bin Conny, gemeinsam mit meinem Pferd Aron habe ich ein spezielles Instrument für Pferde entwickelt. Ich bin begeisterte Pferdeflüsterin, Diplom-Psychologin, Trainerin, Psychotherapeutin (HPG) und Coach. Ich helfe Menschen und Tieren (speziell Pferden) mit besonderen Methoden und Strategien Ihr Leben und ihre Arbeit gesünder und stressarmer zu gestalten sowie ihre Ziele schneller zu erreichen.

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